Ihre Ansprechpartner in unserer Saarbrücker Praxis:
Thomas Wilhelm, Heilpraktiker für Psychotherapie | ✆ 0177 - 3143183
oder
Niritya Speicher-Wilhelm, Heilpraktikerin für Psychotherapie | ✆ 0171 - 3678332
Jeder Mensch kennt das Gefühl einer depressiven Verstimmung: Man fühlt sich energielos, antriebslos, traurig, alles wird zu viel und man möchte nur noch für sich sein. In den meisten Fällen gibt es für diesen Zustand einen konkreten Anlass, wie z.B. Stress im Beruf, privaten Ärger, Trauer um einen geliebten Menschen oder die Diagnose einer Krankheit mit der damit einhergehenden Angst.
Nach einigen Wochen, spätestens Monaten können wir diesen inneren Schmerz im Regelfall verarbeiten und er lässt nach. Aber es gibt auch hier Fälle, in denen Verarbeitung schwerfällt und in denen die Dauer, die Intensität und damit das subjektive Gefühl des Leidens für den Betreffenden nur schwer zu ertragen ist.
Bei dieser Art der Depression kann eine ganzheitliche, humanistische Psychotherapie ein alternativer Weg sein, diese schwierige Lebensphase besser zu meistern.
Dabei gehen humanistisch und ganzheitlich orientierte Therapeuten von der Einzigartigkeit eines jeden Menschen aus: Sie sehen in ihrem Klienten den Spezialisten für seine Schwierigkeiten und Probleme - aber auch für deren Bewältigung und seine speziellen, ganz eigenen Lösungen.
Wichtig: In schweren Fällen (evtl. einhergehend mit Suizidgedanken) der im Folgenden genannten depressiven Zustände sollten Sie sich Hilfe bei Ihrem Hausarzt, einem medizinischen oder psychologischen Psychotherapeuten oder einem Facharzt für Psychiatrie suchen und ihm Ihre Situation, Ihre Gefühle und Symptome schildern.
Die Genannten wissen, dass eine Depression häufig auftritt (siehe unten) und äußerst belastend sein kann. Im Notfall finden Sie hier Adressen und Telefonnummern im Saarland, an die Sie sich wenden können.
Endogene Depression
Bei den früher sogenannten "endogenen" Depressionen ist oftmals kein Auslöser ersichtlich, die Depressivität kommt einfach so, sozusagen „grundlos“. Der Betroffene ist zutiefst niedergeschlagen, freud- und lustlos, es mangelt an jeglicher Energie und jeglichem Antrieb, Ängste können das klinische Bild ergänzen.
Gründe können unverarbeitete Kindheitserlebnisse, eine „erlernte Hilflosigkeit“ (Martin Seligman), nicht ausdrückbare Gefühle, eine genetische Veranlagung, ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn oder eine Kombination aus allem Genannten sein.
Therapie von Depressionen
Wichtig zu wissen ist, dass sich die Depression in den allermeisten Fällen gut behandeln lässt, auch wenn die Situation zunächst ausweglos erscheint. Je nach Schweregrad sollte eine Kombination aus einer Psychotherapie (z.B. Kognitive Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie, Interpersonelle Therapie oder Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie, siehe auch: Psychotherapieverfahren) und den für den Betroffenen passenden Antidepressiva (und evtl. anderen Arzneimitteln) in die Überlegungen einbezogen werden.
Symptome der Depression
Freudlosigkeit, Energielosigkeit, Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit und innere Leere beherrschen das Leben, die Einsamkeit wird zum besten Freund. Schlafstörungen (oft mit morgendlichen Früherwachen), Konzentrationsstörungen, verminderter Appetit, Schuldgefühle, vermindertes sexuelles Verlangen und sozialer Rückzug bestimmen den Alltag. Das Denken ist geprägt von Grübeleien, negativen Zukunftsperspektiven, vermindertem Selbstvertrauen, einem „Gefühl der Gefühllosigkeit“ und Ängsten. Das ansonsten als schön und Kraft gebend erlebte soziale Miteinander mit Freunden und Familie wird zunehmend als Belastung empfunden und dementsprechend nach Möglichkeit vermieden.
Auch das Auftreten psychosomatischer Beschwerden wie Verdauungsproblemen, Muskelverspannungen, einem Druckgefühl in der Brust oder Magenschmerzen können zu den depressiven Symtomen gehören.
Wenn dieser Zustand (die genauen Kriterien erfahren Sie hier) länger als zwei Wochen andauert, wird von einer Depression, beim erstmaligen Auftreten von einer depressiven Episode gesprochen. Meist verläuft eine Depression in Phasen, die tage-, wochen- oder auch monatelang anhalten und immer wiederkehren können.
Häufigkeit von Depressionen
Die Depression ist für viele Menschen immer noch stigmatisiert (auch wenn sich immer mehr psychotherapeutische Unterstützung holen), dabei ist Sie eine häufige Erkrankung: Etwa 17% der bundesdeutschen Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Jetzt, in diesem Augenblick, hat jeder zehnte mit einer Depression zu kämpfen. Und Frauen, so sagen viele langjährige Studien, sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Die Herbstdepression / Winterdepression
Die dunkle Jahreszeit schlägt vielen Menschen aufs Gemüt: Der Begriff der Herbstdepression als saisonal abhängiger Depression (SAD) existiert seit 1987. Typische Symptome sind ein erhöhtes Schlafbedürfnis (manchmal aber auch Schlafstörungen), Lust- und Antriebslosigkeit, eine depressive und traurige Stimmung und – für eine Depression eher untypisch – ein gesteigerter Appetit, vor allem auf kohlenhydratreiche Nahrung und Süßes. Der Betroffene kann alternativ dazu aber auch unter Apppetitverlust und damit einhergehender Gewichtsabnahme leiden.
Zu einer Herbstdepression kommt es dadurch, dass wir im Herbst/Winter weniger dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, dass das Wetter trübe ist, die Tage verkürzt. Dies führt zu einer verminderten Serotonin-Ausschüttung (Serotonin ist der sogenannte „Glücks-Botenstoff“), was eine negative Wirkung auf unsere Gemütslage hat. Im Gegensatz dazu verstärkt die Zirbeldrüse bei einer geringen Lichtzufuhr die Produktion des Schlafhormons Melatonin; das führt zu der genannten erhöhten Müdigkeit, die also eigentlich das Überbleibsel des Winterschlafs ist.
Nicht jede Herbstdepression ist ein Grund zum Aufsuchen eines Arztes oder Therapeuten. Oft hilft es den Betroffenen schon, sich alternativ zu einer Behandlung durch regelmäßige Spaziergänge oder andere Tätigkeiten an der frischen Luft dem zwar schwächeren, aber doch vorhandenen Sonnenlicht auszusetzen. Sollten die Symptome dennoch anhalten oder sich verstärken, ist ein Besuch beim Arzt angezeigt. Eine oft mit Erfolg eingesetzte alternative Behandlungsmöglichkeit ist die sogenannte Lichttherapie, bei der die von einer Herbstdepression Betroffenen sich einer das Tageslicht simulierenden Lichtquelle (ca. 10.000 Lux) aussetzen.
Agitierte Depressionen
Im Falle der agitierten Depression fühlen sich die Betroffenen hochgradig unruhig bis panisch. Zu den körperlichen Symptomen Unruhe und Übererregung (mit Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, hohem Blutdruck, Schwitzen, Schlafstörungen, Appetitmangel, vielfältigen Schmerzen, Verdauungsproblemen, Schlafstörungen etc.) gesellen sich bei dieser ernstzunehmenden Spielart der Depression psychische Symptome wie Traurigkeit, Ängste, Antriebsarmut, Lustlosigkeit, ein innerer Rückzug, Dissoziation („neben sich stehen“) und vieles mehr.
Menschen, die von einer agitierten Depression betroffen sind, berichten oft über Zukunftsängste mit Katastrophenphantasien, Konzentrationsstörungen, Verlangsamungen des Denkens oder gar Denkblockaden und Vergesslichkeit. Durch die häufig krisenhafte Zuspitzung der psychischen Belastung und der Lebenssituation ist ein Besuch bei einem Facharzt für Psychiatrie, manchmal auch als Alternative ein Aufenthalt in einer auf Depressionstherapie spezialisierten Klinik anzuraten.
"Getarnte" Depressionen
Depressionen können sich auch gut hinter körperlichen Symptomen verstecken: Dann sprechen wir von einer „maskierten“ oder „larvierten“ Depression. Der Betroffene leidet nicht in erster Linie an den oben erwähnten meist die Psyche betreffenden Symptomen, sondern an körperlichen Beschwerden wie Magen-Darm- oder Unterleibsbeschwerden, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schwindelgefühlen und Schlafstörungen jedweder Art. Problematisch an dieser Art der Depression ist, dass die tief sitzende depressive Stimmung oft jahrelang nicht erkannt wird, weder vom Betroffenen selbst, noch von seiner Umgebung, noch vom konsultierten Arzt.
Die Trauer gehört zu den – meist nach einiger Zeit vorübergehenden – zutiefst belastenden menschlichen Erfahrungen. Sie geht einher mit fehlender Lebensfreude, Niedergeschlagenheit und einem seelischen Rückzug. Auslöser können der Verlust eines geliebten Menschen, Krankheit, Sterben, Kränkungen oder auch der Verlust des Arbeitsplatzes (und vieles mehr) sein.
Die Schweizer Psychologin und Psychoanalytikerin Verena Kast beschrieb die folgenden häufig zitierten Phasen des Trauerns und der Trauerarbeit. Wichtig zu wissen: Die Phasen müssen nicht zwangsläufig in der genannten Reihenfolge auftreten, sollten im Laufe des Prozesses jedoch jeweils erlebt und durchgearbeitet werden.
Wenn der Prozess des Trauerns - aus welchen Gründen auch immer – nicht gelingt, der Prozess zu lang anhält, der Betreffende in seiner „Trauerarbeit“ nicht vorankommt und steckenbleibt, spricht man von einer „pathologischen Trauer“ oder auch "komplizierten Trauer": Hier sollte sich der Trauernde psychotherapeutische Hilfe suchen, denn die oben detaillierter beschriebenen depressiven Symptome können sich verstärken und chronifizieren. Dabei kann auch eine alternative und ganzheitliche Psychotherapie zur Behandlung der durch die Trauer ausgelöste Depression zum Einsatz kommen.
Das Beschwerdebild des Burnout ist schwer zu fassen: Er ist keine eigentlich psychiatrische Diagnose, sondern fällt in dem Internationalen Krankheitsklassifikationsschema der WHO als „Ausgebranntsein“ unter die Kategorie „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Betroffenen leiden: Häufig genannte Symptome sind ein Überforderungsgefühl, mangelnde Leistungszufriedenheit, Desillusionierung nach totaler Begeisterung, Frustration, Distanziertheit, Zynismus, Erschöpfung und schlussendlich Depression, Ängste und Apathie.
Mediziner und Psychologen tun sich mit dem Burnout allerdings immer noch schwer; die Symptomatik und der Ursprung des Leidens werden weiterhin diskutiert. Viele sehen in ihm eine Art der Erschöpfungsdepression (aber auch das ist umstritten), verursacht durch Stress, ungenügende persönliche Erfüllung sowie perfektionistische Tendenzen und Schwierigkeiten zur Abgrenzung auf Seiten des Betroffenen.
Aber eigentlich passt der Burnout ja ganz toll in unsere Leistungsgesellschaft: „Haste was, biste was“, und wenn Du keine Leistung bringt, bist Du nun mal ein Verlierer. Dieses oder ähnliche Denkschemata haben die allermeisten von uns verinnerlicht; der unbedingte Glauben und die meist nicht hinterfragte Anpassung daran hinterlassen jedoch bei Menschen, die nicht zu den absolut hartgesottenen zählen, oftmals ihre Spuren, im Zweifelsfall in Form eines Burnouts.
Auch hier gilt: Eine Psychotherapie bei Burnout kann gute Erfolge zeigen. Oft sind die Ursachen für diese Erschöpfung in Mustern zu finden, die bereits in der Kindheit erlernt wurden. In diesen Fällen kann eine Arbeit mit dem "Inneren Kind" gute Erfolge zeigen.
Die Betreffenden sollten sich Hilfe suchen, denn wie bei der Trauer können sich auch beim Burnout die oben beschriebenen Symptome einer Depression verstärken, im schlimmsten Fall sogar chronifizieren.
Existenzielle Fragen
Von depressiver Verstimmtheit betroffene Menschen stellen sich oft existenzielle Fragen: „Was mache ich auf der Welt? Hat mein Leben einen Sinn? Und wenn ja: Warum finde ich ihn nicht?“
Es gibt viele Menschen, die sich diese Fragen stellen. Doch die Depression mit ihrem Gefühl innerer Leere lässt sie unlösbar, unerträglich und vor allem nicht verdrängbar erscheinen. Die von anderen Menschen eingesetzten Verdrängungsmechanismen wie Urlaub, Shoppen, beruflicher Erfolg oder Fernsehkonsum versagen und können das Leiden höchstens kurzfristig verbessern. Das Gefühl der inneren Leere bleibt.
Aber so paradox es sich vielleicht auch anhören mag, diese scheinbare Ausweglosigkeit kann eine Chance bergen: Die Chance nämlich, sich - z.B. in einer Therapie - mit sich selbst, seinem Leben und dessen Sinn auseinanderzusetzen, die Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit sozialen Mitieinanders und dem (wenn auch nur hintergründig) allgegenwärtigen Wissen und Fühlen der Einsamkeit und des Alleinseins eines jeden in dieser Welt auseinanderzusetzen, und dadurch zu dem Menschen zu werden, der man eigentlich tief in seinem Herzen wirklich ist.
Nicht mehr die Erwartungen anderer, sondern seine eigenen zu erfüllen. Und die Lücke der inneren Leere zu füllen mit Selbstakzeptanz. Für manchen ergibt sich dieser Weg von alleine, andere sehnen sich nach psychotherapeutischer, seelsorgerischer oder spiritueller Begleitung, wiederum andere mögen oder können ihn nicht beschreiten. Aber auch für sie gilt:
Die Depression und ihre Symptome sind ein Hilferuf der Seele – nehmen Sie ihn wahr!
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