Niritya A. Speicher-Wilhelm
Reiki-Meisterin und Reiki-Lehrerin, Meditationslehrerin, Heilpraktikerin für Psychotherapie
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Reiki - die Legende eines uralten japanischen Wissens
Die alte energetische und ganzheitliche Heilmethode* Reiki wurde von Dr. Mikao Usui wiederentdeckt und wiederbelebt. Die Reiki-Großmeisterin Hawayo Takata war eine Schülerin des engen Usui-Mitarbeiters und -Nachfolgers Dr. Hayashi. Durch sie ist die Legende von Dr. Usui und der Kunst des Reiki folgendermaßen überliefert:
Priesterschule in Kyoto und Theologiestudium in Chicago
Im japanischen Kyoto war Mikao Usui als Leiter einer christlichen Priesterschule tätig. Um eine Antwort auf die von einigen seiner älteren Schüler aufgeworfene Frage nach den Heilungsmethoden Jesus Christus zu erhalten, beschloss er, das Christentum ordentlich in einem christlich geprägten Land zu studieren. Er gab seine Position auf, reiste in die USA, studierte an der Universität von Chicago und promovierte in Theologie.
Reise nach Nordindien
Doch weder in christlichen noch in den von ihm ebenfalls studierten chinesischen Schriften konnte er befriedigende Antworten entdecken. Dies veranlasste ihn dazu, weiter zu reisen, u.a. nach Nordindien, und sich auch dort mit den heiligen Texten zu befassen.
Rückkehr nach Japan: Die Entdeckung von Formeln und Symbolen
Schließlich kehrte er nach Japan zurück und fand in den 2500 Jahren alten Buddhi-Sutren (Lehrtexte des Buddhismus in Versform) Passagen mit Symbolen und Formeln, die für ihn befriedigende Antworten auf die Fragen boten, wegen derer er ursprünglich zu seinen ausgedehnten Reisen aufgebrochen war.
Fasten und Meditation auf dem heiligen Berg Kuriyama
Zu diesem Zeitpunkt lebte Mikao Usui in einem Kloster in Kyoto. Nach einer Unterhaltung mit dem obersten Mönch des Klosters fasste er den Entschluss, in der Abgeschiedenheit des eines Tagesmarsch vom Kloster entfernt liegenden heiligen Berges Kuriyama zu fasten und zu meditieren. Auf diese Weise wollte er eine Verbindung zu den von ihm entdeckten Symbolen herstellen und sie auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen.
Als "Kalender" dienten ihm 21 kleine Steine, die er vor sich hinlegte und von denen er jeden Tag eines entfernte. Er übte sich tagein, tagaus in Meditation und las in den wiederentdeckten Sutren, doch nichts Bermerkenswertes geschah.
Mikao Usuis Erleuchtung - die Geburtsstunde des Reiki
In der Morgendämmerung des letzten der 21 Tage aber erblickte er ein strahlendes Licht, das sich rasch auf ihn zubewegte. Es nahm an Intensität zu, wuchs an – und berührte ihn inmitten seiner Stirn. Mikao Usui glaubte einen Moment lang zu sterben, doch dann erschienen ihm vor seinem inneren Auge Millionen von kleinen Bläschen in allen Farben des Regenbogens, ein großes, weißes Licht und die ihm bekannten Buchstaben des Sankrit und er murmelte die Worte: „Ja, ich erinnere mich.“ Dies war die Geburt des Usui-Reiki.
Abstieg vom heiligen Berg und erste Reiki-Erfahrungen
Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als er zu seinem normalen Bewusstsein zurückfand, und er machte sich an den Abstieg vom heiligen Berg Kuriyama. Während dieses Abstiegs verletzte er sich einen Zeh. Er hielt seine Hand auf die Verletzung: Die Blutung stoppte und der Schmerz verschwand.
Nach den 21 Tagen des Fastens war Mikao Usui überaus hungrig und so machte unterwegs Rast in einem Gasthaus. Trotz einer Warnung des Wirtes, er dürfe nach seiner langen Fastenzeit nicht zu viel Essen auf einmal verzehren, verspeiste er das ihm dargebotene üppige Mahl ganz und gar – und verspürte nicht die geringste negative körperliche Auswirkung.
Der Enkeltochter des Wirtes, die unter heftigen Zahnschmerzen litt, legte er seine Hände auf die angeschwollenen Wangen. Die Beschwerden des Mädchens ließen rasch nach. Daraufhin teilte die Genesene ihrem Großvater mit, dass Mikao Usui alles andere als ein gewöhnlicher Mönch sei.
Sieben Jahre als Helfer im Elendsviertel: Hoffnung und tiefe Enttäuschung
Einige Tage nach der Rückkehr in sein Kyoter Kloster fasste er den Entschluss, in eines der Elendsviertel Kyotos zu ziehen, um den dort lebenden Bettlern zu helfen, sie zu heilen und sie auf ihrem Weg in ein besseres Leben zu unterstützen. Etwa sieben Jahre seines Lebens verbrachte er bei den Bettlern und wandte die wiederentdeckte Kunst des Reiki und deren Energie bei vielen Kranken an. Auch soll er nach dem großen Kanto-Erdbeben viele Opfer mit Reiki behandelt haben.
Ernüchtert stellte er eines Tages jedoch fest, dass viele der Menschen, die er im Verlauf dieser Zeit (nicht nur durch Reiki) unterstützt hatte, kein neues Leben begannen. „Das Arbeiten ist mühsam“ war eine Antwort, die ihm häufig auf seine Nachfragen zum Grund des Scheiterns gegeben wurde.
Die fünf Lebensregeln des Reiki
Dr. Usui begriff, dass er es unterlassen hatte, seine Schützlingen Dankbarkeit zu lehren. Seine daraufhin entwickelten fünf Lebensregeln des Reiki sollten dieser Fehlentwicklung entgegenwirken:
"Gerade heute sorge Dich nicht.
Gerade heute ärgere Dich nicht.
Ehre Deine Lehrer, Eltern und die Älteren.
Verdiene Deinen Lebensunterhalt ehrlich.
Sei dankbar für alles, was lebt."
Lehrtätigkeit: Das Weiterreichen der Flamme der Erleuchtung
Einige Zeit später verließ Usui "seine" Bettler. Den Menschen, die das „wahre Licht“ sehen wollten, Menschen, die sich nach Heilung sehnten, denen, die bedrückt oder erkrankt waren, entzündete er in Kyoto eine große Fackel. Mit ihr setzte er auch ein Zeichen für einen neuen Abschnitt seines Lebens: Er begann wieder umherzureisen, nun jedoch, um die Kunst des Reiki zu lehren und die Flamme der Erleuchtung an seine Schüler weiterzugeben.
Einer seiner engsten Mitarbeiter, Dr. Chijiro Hayashi, wurde später zu seinem Nachfolger, eröffnete in Tokio eine Reiki-Klinik.
Dr. Mikao Usui, der Wiederentdecker des Reiki, starb im Alter von 60 Jahren am 9. März 1926. Er liegt in einem Zen-Tempel in Tokyo begraben. Auf seinem Grabstein wurde die Geschichte seines Lebens eingraviert.
* Mit der Bitte um Beachtung: Obwohl Reiki von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als alternative Therapie geführt wird, fehlt Reiki-Anwendungen die wissenschaftliche Anerkennung. Begriffe wie "Behandlung" oder "Heilmethode" sind daher nicht im medizinischen Sinne zu verstehen, gemeint ist vielmehr eine alternative, energetische und ganzheitliche Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
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