Ihre Ansprechpartner in unserer Praxis:
Thomas Wilhelm, Heilpraktiker für Psychotherapie | ✆ 0177 - 3143183
oder
Niritya Speicher-Wilhelm, Heilpraktikerin für Psychotherapie | ✆ 0171 - 3678332
Mein inneres Kind verstehen
Viele von uns kennen diese Situationen, in denen wir überreagieren und uns emotional tief getroffen fühlen, in denen wir irrational und wie ein kleines Kind reagieren. Oder sogar Momente, in denen wir uns wie festgefroren fühlen und komplett handlungsunfähig sind.
Im Nachhinein sind wir klüger: Dann wissen wir, dass unsere Reaktion nicht erwachsen war und was wir in dieser Situation hätten sagen oder tun können. Und wir ärgern oder schämen uns dafür, dass wir es nicht getan haben. Hinterher sehen wir alles ganz klar, wir können uns alles logisch erklären, wir werden flexibler, blockieren uns nicht mehr.
In der Situation selbst aber ist dieses rationale Denken und all unser Wissen wie weggeblasen. In diesen Momenten ist unser „inneres Kind“ aktiv.
Persönlichkeitsanteile aus der Vergangenheit
Das Konzept des inneren Kindes steht für diejenigen unserer Persönlichkeitsanteile, die ihre Prägung in den ersten Lebensjahren, oft in der Beziehung zu Vater, Mutter oder anderen wichtigen Bezugsperson erfahren haben.
Die Kindheit ist schon seit Jahren oder Jahrzehnten vorbei, doch viele von uns tragen immer noch ein verletztes, trauriges, oft auch allein gelassenes und von Verlustangst oder einem Entwicklungstrauma geprägtes Kind in sich.
Und unser inneres Kind bestimmt und steuert wieder und wieder unser Leben, wo wir uns selbst doch als völlig „erwachsen“ bezeichnen würden.
Alte Muster - wenn Kindheitserfahrungen das Heute belasten
In solchen Momenten zeigen sich alte Muster, die wir längst hinter uns glaubten. Oft steckt hinter unseren spontanen Reaktionen etwas Tieferes – Erinnerungen, Erfahrungen oder Prägungen aus der Kindheit, die bis heute nachwirken.
Viele von uns Erwachsenen, die unter innerer Leere, Selbstzweifeln oder Angst vor Nähe leiden, ahnen, dass diese Gefühle oft in einer schwierigen Kindheit entstanden sind.
Wer emotionale Vernachlässigung erlebt hat oder in einer toxischen Familie aufgewachsen ist, trägt diese Erfahrungen meist unbewusst weiter.
In unserer Praxisgemeinschaft am Saarbrücker Beethovenplatz erleben wir immer wieder, dass solche frühen Erlebnisse und Bindungstraumata (siehe unten) das Selbstwertgefühl, die Fähigkeit zu Abgrenzung und das Vertrauen in Beziehungen langfristig beeinflussen können.
Folgen einer schwierigen Kindheit erkennen
Typische Spuren, die frühe Verletzungen hinterlassen können, sind zum Beispiel:
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte hilft, Kindheitstraumata zu erkennen, und zu verstehen, welche Folgen eine lieblosen Kindheit bis ins Erwachsenenleben haben kann.
Dabei geht es nicht um Schuld, sondern um Bewusstsein und Selbstreflexion: Dass jemand, der ein Bindungstrauma erfahren hat, oft ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit und Zugehörigkeit spürt, ist nachvollziehbar.
Sich selbst verstehen, statt zu verurteilen
Diese Muster wahrzunehmen, ist ein wichtiger Schritt, um gesunde Beziehungen - ohne Bindungs- oder Verlustängste - zu gestalten. In unserer Praxis in Saarbrücken steht oft im Mittelpunkt, mit Mitgefühl auf sich selbst zu blicken, alte Dynamiken zu verstehen und Selbstliebe zu lernen, ohne die Vergangenheit ausblenden zu müssen.
Wenn wir diese Zusammenhänge erkennen, werden auch die Glaubenssätze verständlicher, die uns bis heute beeinflussen.
Gedanken wie:
- Ich bin nichts wert.
- Ich bin nicht gut genug.
- Nur, wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt.
- Ich muss die anderen vor mir schützen.
- Ich muss es allen recht machen.
stammen häufig aus Erfahrungen, die wir in der Kindheit gemacht haben. Und manchmal sind sie Hinweise auf ein erlittenes Kindheitstrauma, das uns bis ins Erwachsenenleben noch beeinträchtigt.
Wenn wir uns mit unserem inneren Kind beschäftigen – seinen Verletzungen, Glaubenssätzen, Verhaltensmustern und Gefühlen ebenso wie mit seinen Sehnsüchten, Wünschen und Ängsten – kann daraus vielleicht eine neue Verbindung zu uns selbst entstehen.
Einen liebevollen Umgang mit den alten Wunden finden
Die Auseinandersetzung mit den alten Verletzungen unserer Kindheit kann uns zu einem Spezialisten in eigener Sache machen.
Sie kann uns erwachsener machen und uns einen offeneren Blick dafür haben lassen, was uns gut tut und was nicht, wie wir eine (erwachsene) Beziehung zu anderen Menschen haben wollen und wie nicht, wie wir uns selbst lieben können und uns nicht mehr selbst blockieren.
Die Arbeit mit dem inneren Kind ist keine in sich geschlossenen Therapie-Schule wie z. B. die klientenzentrierte Gesprächstherapie oder die systemische Therapie.
Innere-Kind-Arbeit, wie wir sie in unserer zentral in Saarbrücken gelegenen Praxisgemeinschaft anwenden, lässt Methoden der Gesprächstherapie nach Carl Rogers, der Gestalttherapie, der humanistischen Hypnose, Elemente der Traumatherapie und anderer Therapieverfahren mit einfließen.
Methoden, in denen wir lediglich so etwas wie Wegbegleiter auf Augenhöhe sind, der Klient aber zum Experten für sich selbst wird.
Es geht oft darum, auf sanfte Weise (z.B. mit Imaginationsübungen und Dialogen) Verbindung mit den inneren Anteilen aufzunehmen und sie besser kennenzulernen. Darum, Klarheit und Verstehen zu ermöglichen, sich mit Kindheitserfahrungen auseinanderzusetzen, diese aufzuarbeiten und besser zu verstehen.
Innere-Kind-Arbeit hat eine lange Tradition
"Man spricht vom Kind, sollte aber das Kind im Erwachsenen meinen. Im Erwachsenen steckt nämlich ein Kind, ein ewiges Kind, ein immer noch Werdendes, nie Fertiges, das beständiger Pflege, Aufmerksamkeit und Erziehung bedürfte. Das ist ein Teil der menschlichen Persönlichkeit, der sich zur Ganzheit entwickeln möchte."
- C. G. Jung (1875-1961, Begründer der analytischen Psychologie, Zitat: Jung, 1940/1972, GW 17, § 286)
Für uns beide, Niritya und Tom, ist es interessant, dass wir in unserer Saarbrücker Privatpraxis aktuell vermehrt auf die Arbeit mit dem inneren Kind angesprochen werden. Geschuldet ist das wohl auch dem Selbsthilfe-Bestseller „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl.
Sowohl in der therapeutischen Gestaltarbeit als auch in der humanistischen Hypnosetherapie ist das „innere Kind“ für uns schon lange ein treuer Begleiter; eigentlich ist unsere Art der therapeutischen Arbeit ohne die Zuhilfenahme des inneren Kindes sogar oftmals schwer vorstellbar.
Das hier beschriebene Konzept des „inneren Kindes“ wurde bereits in den 1970er und 80er Jahren von John Bradshaw entwickelt, 1990 dann durch die Veröffentlichungen von Erika Chopich und Margeret Paul weiterentwickelt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Häufig hören wir, dass die eigenständige Arbeit mit einem der inzwischen zahlreichen Selbsthilfebücher zu diesem Thema keine befriedigenden Ergebnisse gebracht habe. Bei manchen Menschen scheint diese Art der selbständigen Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit bis zu einem gewissen Punkt zu funktionieren.
Wenn es um das Aufarbeiten tief sitzender Erfahrungen oder alter Verletzungen wie Bindungstraumata geht, erleben manche Menschen eine persönliche Begleitung als hilfreiche Unterstützung.
Die Arbeit mit dem inneren Kind als Wachstumsprozess
Wie auch immer der gewählte Weg aussieht, sei es im Rahmen einer psychologischen oder ärztlichen Psychotherapie (v.a. bei begleitenden Ängsten, Depressionen, psychosomatischen Leiden oder anderen psychischen Problemen), sei es in einer Selbsthilfegruppe oder sei es - zum Beispiel in unserer Praxis - durch eine zeitweilige unterstützende Begleitung:
Unser inneres Kind kennenzulernen ist auch in unserer Praxisgemeinschaft im Saarland ein Wachstumsprozess, in dem wir an alten Wunden unterstützend arbeiten können.
Sie kann ein Schlüssel sein zu einer liebevolleren Selbstwahrnehmung und einem erwachseneren Umgang mit uns selbst und anderen.
Bindungstraumata: Beziehungsprobleme durch innere Widersprüche
Verlustangst, Bindungsangst und andere Bindungsstörungen gehören zu den häufigsten Beziehungsthemen, die die Klienten in unseren im Herzen von Saarbrücken gelegenen Praxisräumen beschäftigen – oft unbewusst, aber mit starkem Einfluss auf das Erleben von Nähe, Vertrauen und Liebe.
Diese Ängste sind eng miteinander verbunden und können als zwei Seiten einer Medaille verstanden werden: Während die eine Seite Nähe fürchtet, hat die andere Angst vor Distanz.
Wer unter Bindungsangst leidet, spürt häufig ein starkes Bedürfnis nach Verbindung, zieht sich aber zurück, sobald eine Beziehung zu eng wird. Dahinter steckt meist die Angst, sich zu verlieren oder verletzt zu werden.
Menschen mit Verlustangst dagegen halten auch an hochgradig problematischen Beziehungen oft fest – aus Sorge, verlassen oder nicht mehr geliebt zu werden.
Beide Formen von Bindungsstörungen entstehen meist aus derselben Wurzel: der tiefen Sehnsucht nach Sicherheit und Zugehörigkeit, die in der Kindheit nicht zuverlässig erfüllt wurde.
Solche Erfahrungen prägen, wie wir Beziehungen wahrnehmen und gestalten. Sie zeigen sich oft als emotionale Abhängigkeit, Eifersucht, Angst vor Nähe oder Angst vor Verlust.
Manche Menschen entwickeln sogar eine veritable Beziehungsangst – sie wünschen sich Nähe, erleben sie aber zugleich als bedrohlich.
Oft erlebte Hinweise für Bindungsstörungen
Diese inneren Widersprüche können zu wiederkehrenden Beziehungsproblemen führen, die schwer erklärbar scheinen. In unserer Praxis am Nauwieserviertel in Saarbrücken begegnen uns immer wieder Anzeichen für solche Muster:
Diese Dynamiken sind kein persönliches Versagen. Sie sind Schutzstrategien, die sich aus unserer Erfahrung oft aus frühen Bindungsverletzungen entwickelt haben – aus Situationen, in denen Zuwendung, Sicherheit oder emotionale Verfügbarkeit nicht verlässlich waren.
Neue Wege im Umgang mit Problemen und Ängsten finden - und zum Spezialisten in eigener Sache werden
Das Nervensystem erinnert sich an diese Unsicherheit und reagiert auf Nähe oder Distanz mit alten Mustern von Angst, Rückzug oder Anspannung.
Die Arbeit mit dem „inneren Kind“ kann dabei unterstützen, alte Verhaltens- und Beziehungsmuster bewusster wahrzunehmen und mit mehr Mitgefühl zu betrachten.
Ziel ist es nicht, die Vergangenheit zu verdrängen, sondern ein besseres Verständnis für die eigenen Erfahrungen zu entwickeln – und so schrittweise neue, förderliche Wege im Umgang mit Bindungsproblemen, mit Nähe, Vertrauen und Selbstwert zu erproben.
Wenn wir beginnen, unsere inneren Anteile wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben, kann sich auch unser Erleben in Beziehungen positiv verändern – etwa durch mehr innere Sicherheit, Selbstakzeptanz und Offenheit für liebevolle Verbindungen.
Wiederkehrende Muster durch frühe Verletzungen beeinflussen unser Leben
Hinter Bindungsangst, Verlustangst oder emotionaler Abhängigkeit steckt meist mehr als nur die aktuelle Beziehungssituation. Solche wiederkehrenden Muster entstehen selten zufällig – sie wurzeln oft in den frühen Erfahrungen, die wir mit Nähe, Vertrauen und Sicherheit gemacht haben.
Wenn ein Kind in seinen ersten Lebensjahren erlebt, dass Zuwendung unberechenbar ist oder Liebe an Bedingungen geknüpft scheint, kann das tiefe Spuren hinterlassen. Das Gefühl, sich anpassen oder zurückziehen zu müssen, um geliebt zu werden, prägt das Nervensystem und beeinflusst, wie wir später Bindung erleben.
Diese unbewussten Prägungen, die uns in unserer Praxisräumen in Saarbrücken regelmäßig begegnen, bilden häufig die Grundlage für das, was man in der Psychologie als Entwicklungstrauma bezeichnet.
Entwicklungstrauma - eine verborgene Epidemie
Entwicklungstraumata sind ein oft unterschätztes Thema. Von manchen Fachleuten und Experten, auch aus dem Bereich der Traumatherapie, werden psychische Verletzungen in der Kindheit als ein möglicher
zentraler Faktor für viele psychische Belastungen diskutiert.
Der Begriff beschreibt die tiefgreifenden Folgen frühkindlicher Verletzungen, die in den ersten Lebensjahren entstehen, wenn Bindung, Zuwendung und emotionale Fürsorge fehlen.
Im Gegensatz zum Schocktrauma, das durch einzelne, gravierende Ereignisse wie Gewalt, Unfälle oder Katastrophen verursacht wird, sind Entwicklungstraumata subtiler und entstehen durch wiederholte, oft emotionale Verletzungen in der Kindheit.
Was sind die Ursachen eines Entwicklungstraumas?
Ein Entwicklungstrauma entsteht durch mangelnde Bindung, fehlende emotionale Zuwendung, Vernachlässigung oder Bindungsunterbrechungen (z.B. durch Krankenhausaufenthalte).
Auch Überforderung der Bezugspersonen, Stress, Angst oder unzureichende Kommunikation können dazu beitragen.
Diese frühen Verletzungen beeinflussen das Nervensystem, die emotionale Regulation und das Selbstbild nachhaltig.
Mögliche Folgen früher seelischer Verletzungen
Manche Menschen berichten im Zusammenhang mit früheren Verletzungen von Schlafstörungen, innerer Unruhe oder dem Gefühl, emotional blockiert zu sein.
Sie haben oft Probleme mit Bindungs- oder Verlustängsten, wiederholen Beziehungsmuster oder reagieren über- oder unterreguliert auf Reize. Das Nervensystem ist durch alte Prägungen in der sogenannten „Window of Tolerance“ eingeschränkt, was die Stressresilienz mindert.
Unsere Ansätze in der Arbeit mit dem inneren Kind, im Umgang mit den Verletzungen der Kindheit
In der Begegnung mit dem inneren Kind setzen wir in unserer Praxis am Saarbrücker Beethovenplatz humanistische Psychotherapieansätze wie Gesprächstherapie, Gestalttherapie und humanistische Hypnosetherapie ein.
Diese Methoden können dazu beitragen, alte Erfahrungen bewusster wahrzunehmen, neue Perspektiven zu eröffnen, den Umgang mit emotionalen Blockaden zu erleichtern - und damit zum Experten im Umgang mit sich selbst zu werden.
Wenn Sie sich auf den Weg machen möchten, Ihr inneres Kind kennenzulernen und belastende Erfahrungen zu verstehen, sind wir gerne Ihre Ansprechpartner.
Sie erreichen uns unter Telefon
Oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
Sie finden unsere Praxis für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz in Saarbrücken am Beethovenplatz in der Dudweilerstraße 37 im 2. OG.
Übrigens: Von z.B. Luxemburg oder Trier in Rheinland-Pfalz erreichen Sie uns in etwa einer Stunde Fahrtzeit.
Wer sich näher informieren möchte, findet hier ausgewählte Quellen zur Inneren‑Kind‑Arbeit:
Fazit: Einzelne Fachberichte weisen darauf hin, dass Innere-Kind-Ansätze von Menschen als unterstützend erlebt wurden – etwa im Umgang mit Ängsten oder für die Entwicklung von mehr innerer Stärke. Zugleich gilt die Studienlage bisher als begrenzt.
Hinweis:
Die Inhalte dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information über psychotherapeutische Themen und ersetzen keine ärztliche /psychiatrische Diagnostik oder Behandlung.
Die Autoren dieses Textes:
Niritya Speicher-Wilhelm und Thomas Wilhelm, beide Heilpraktiker für Psychotherapie in Saarbrücken und Mitglieder im Verband freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V.
Qualifikationen: Beide verfügen über eine insgesamt vierjährige Ausbildung bei Dr.rer.soc. Rajan Roth und Dipl.-Ing. Deva Prem Kreidler-Roth (Köln und Stuttgart) in Gesprächstherapie nach Rogers, Gestalttherapie nach Perls (inklusive Innere-Kind-Arbeit) und Transpersonaler Psychotherapie, sowie intensive Selbsterfahrungen in diesen Bereichen.
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